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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22016

Foto: SIM Automation

Maschinenbau

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Sebastian war schon in der Schule an den Naturwissenschaften interessiert

und hatte sich nach Abi und Zivildienst für den Diplomstudiengang Mecha­

tronik an der TU Ilmenau entschieden.

„Da gab es den Schwerpunkt Bio­

mechatronik und bionisch inspirierte Robotik – dieses Studium ist sehr breit

gefächert und fast alle Ingenieursdisziplinen werden abgedeckt, das deckte

alle Themen ab, die mich interessierten.“ Auch gehörte zum Beispiel Informa­

tik dazu, wo Sebastian gelernt hat, wie man Maschinen programmiert. Grund­

sätzlich sei die Theorie in diesem Studium nicht zu unterschätzen. Sebastian,

der sein Abitur mit den Leistungskursen Mathe und Physik ablegte, fand zum

Beispiel die elektrische Feldtheorie nicht so einfach. „Im Grundpraktikum ging

es zudem auch etwas in die praktische Bearbeitung von Werkstoffen, aber im

Nachhinein hätte es vielleicht nicht geschadet, vor dem Studium eine Ausbil­

dung in diesem Bereich zu machen.“

Wohin es nach dem Studium gehen sollte, davon hatte Sebastian noch keine

feste Vorstellung.

Er hat sich während des Studiums aber mehr auf die

Konstruktion spezialisiert und ist dann schließlich auch beruflich in diesem

Bereich gelandet, zunächst als Konstrukteur für Prüfmaschinen und dann als

Konstrukteur für Montageautomaten bei SIM Automation.

„Zu uns kommen Kunden, meist Zulieferer, die Bauteile und gruppen her­

stellen möchten.

Dabei geht es um so große Stückzahlen, dass es sich für sie

lohnt, extra dafür eine Maschine anzuschaffen. Und genau diese Maschinen

wiederum bauen wir dann.“ Das heißt, Sebastian baut sie nicht selbst, sondern

entwirft den Plan dazu. Wenn klar ist, was der Kunde herstellen möchte, wird

ein Konzept entworfen, in dem die einzelnen Stationen und Arbeitsprozesse

beschrieben sind, die die Maschine leisten können muss. Sebastians Aufgabe

ist es dann, dieses Konzept technisch umzusetzen. Das heißt, eine Art Bau­

und Funktionsplan zu entwerfen. Dazu hat er eine Art Pool, aus dem er sich

die einzelne Standardbauteile raussuchen kann, „vieles muss aber neu entwi­

ckelt werden, zum Beispiel Greifwerkzeuge, die genau auf das jeweilige Bauteil

abgestimmt sind. Ich ordne die einzelnen Teile dann alle so an, dass sie mit­

einander funktionieren und erstelle eine Fertigungszeichnung.“ Die kommt

dann in die Fertigungsabteilung, wo die Bauteile hergestellt werden, aus de­

nen in der Montage dann schließlich die Maschine zusammengebaut wird.

„Dann komme ich wieder ins Spiel, denn erst an der echten Maschine sieht

man, ob alles so läuft, wie es soll, oder ob noch irgendwo was korrigiert wer­

den muss.“ Wenn alles passt, wird die Maschine an den Kunden ausgeliefert

und der kann dann seine Produktion starten.

„Ich finde schön an meiner Arbeit, dass man sich immer wieder etwas Neues

einfallen lassen muss.

Während des Studiums habe ich nicht nur Fachliches

gelernt, sondern auch, wie man ingenieurswissenschaftlich an die Lösung ei­

nes technischen Problems herangeht und das kann ich nun anwenden. Und

wenn ich dann die fertige Maschine sehe, macht mich das natürlich auch stolz.

Außerdem sitze ich nicht die ganze Zeit allein im Büro, sondern bin immer viel

im Austausch mit den Kollegen aus den anderen Abteilungen wie der Ferti­

gung etwa, auch das gefällt mir.“ (mü)

Gekonnt konstruiert

Mechatronik

Studium

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Ohne Maschinen läuft heutzutage nichts – zumindest nicht in unserer Gesellschaft. Damit Maschinen aber überhaupt Bauteile herstellen, Menschen

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transportieren oder Pfandflaschen zerdrücken können, müssen sie selbst erst einmal gebaut werden. Auch dafür werden Bauteile gebraucht, die wieder

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von anderen Maschinen hergestellt werden. Und genau solche Maschinen werden bei SIM Automation in Heiligenstadt gebaut. Konstrukteure wie

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Sebastian kümmern sich hier darum, dass das, was eine Maschine können muss, technisch umgesetzt werden kann.

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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.