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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22016

Fotos: Schuler Group

Aus der Rubrik

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D

ie Schuler Group kennen die meisten als Unternehmen, das große

Metallteile umformt – an die kleinen Münzen denkt dabei aber kaum

jemand.

Dabei stellt Schuler schon seit weit über einhundert Jahren

Münzprägemaschinen her. Hey, Moment, so lange gibt’s den Euro ja noch gar

nicht, oder? Stimmt, aber vor dem Euro gab es natürlich auch schon andere

Münzen. Bekannt sind sie als Zahlungsmittel schon seit über 2000 Jahren.

Anfangs wurden sie gegossen oder geschlagen, später dann geprägt. Und auch

die DMarkMünzen beispielsweise wurden auf Schulerpressen geprägt sowie

bis heute auch Rubel, Dollars und Yens. Aber zurück zum Euro. Eingeführt wur­

de er im Jahr 2002 – die Entwicklung und Produktion liefen aber schon einige

Jahre vorher an. Zunächst musste festgelegt werden, wie die Euromünzen aus­

sehen, welche Sicherheitsmerkmale sie besitzen sollen und wie das Ganze in

der Produktion umgesetzt werden kann. Dabei wurde – ganz „eurolike“ – aus

vielen verschiedenen Ländern etwas eingebracht: Das sogenannte Nordicgold

der 10und 20CentMünzen etwa steuerten die Skandinavier bei, während

bei den Bimetallmünzen, also den 1 und 2EuroStücken, die Italiener und

Franzosen ihre Erfahrungen einbrachten. Deutschland warf die Magnimat­

münze, die aus einem Dreischichtwerkstoff besteht und damals als 5Mark­

Stück im Umlauf war, in den Europott. Heraus kam so eine buchstäblich bunte

Mischung an Materialien.

Aber erst durch die Prägung erhalten die Münzen ihren tatsächlichen

Nennwert.

Dieser gibt an, welchen Wert das jeweilige Zahlungsmittel hat und

wird als Kombination aus Zahl und Währungseinheit – 1 Euro beispielsweise

– auf die Münze geprägt. Und genau dafür stellt Schuler die Prägemaschinen

her – und zwar nicht nur für die deutschen Euromünzen, sondern für alle.

Dank der bisherigen Erfahrungen in der Münzprägung musste man bei

Schuler mit dem Euro nicht ganz bei null anfangen,

sondern konnte zum Teil

schon vorhandene Maschinen weiterentwickeln. Die größte Herausforderung

war dabei die 2EuroMünze, da sie nicht nur aus zwei verschiedenen Metallen

zusammengesetzt ist, sondern auch noch eine Randprägung hat.

Aber fangen wir klein an, mit den 1CentMünzen.

Dazu werden Platinen, al­

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Haste mal’n Euro?

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Dann guck dir den mal ganz genau an. Na, was siehst du? Eine Münze.

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Eine, die aus zwei verschiedenen Materialien besteht, ein silbernes

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außen und ein goldenes innen. Was noch? Da ist was drauf, auf der

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Münze. Auf der eine Seite zum Beispiel eine große „1“, das Wort „Euro“,

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ein wenig kleiner eine Abbildung Europas, darauf ein paar feine Linien

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und wenn du ganz genau hinguckst, erkennst du noch ein paar kleine

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Sterne auf diesen Linien. Die sind gerade mal einen Millimeter groß.

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Nimm mal einen Stift und versuch, so einen winzigen Stern zu Papier zu

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bringen. Und? Klappt wahrscheinlich nicht, oder? Macht nichts. Aber

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jetzt stell dir eine Maschine vor, die so zweieinhalb mal drei Meter groß

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ist, mit einer Presskraft von bis zu 150 Tonnen arbeitet und genau das

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kann: Die winzig kleinen und natürlich auch die etwas größeren Zeichen

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und Schriften auf eine Münze prägen – also eigentlich auf eine runde

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Platine, denn erst durch die Prägung wird diese zur Münze. Und das

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Ganze dann in einer Geschwindigkeit von 750 bis 850 MpM (Münzen

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pro Minute). Nicht schlecht, oder? Das dachten wir uns auch. Deshalb

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haben wir mal bei der Schuler Group angeklopft und uns erklären lassen,

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wie genau sowas funktioniert.

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Platinen

Für die Euroherstellung in

Deutschland werden die

prägefertigen, runden Scheiben

zugekauft – in anderen Ländern

stellen die Münzwerkstätten

sie zum Teil selbst her.