WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22016
Fotos: Schuler Group, benderbaer/fotolia
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so kleine prägefertige Scheiben, in die Prägemaschine gekippt, wo sie nach
einander einzeln in den Prägering rutschen. Dort wird dann von oben und un
ten gleichzeitig mit einem Stempel geprägt – mit einer Kraft von 40 (kleine
CentMünzen) bis 150 Tonnen (große EuroMünzen). Eine Maschine schafft
12 bis 14 Münzen pro Sekunde, ein Stempelpaar zwischen 600.000 und
1,2 Millionen Prägungen, bevor es so abgenutzt ist, dass es auswechselt wer
den muss. Ach, und bevor du denkst: ‚Na da kann man doch mal schnell eine
Handvoll Münzen einstecken, wenn keiner guckt.‘ Zum einen sind die
Rohplatinen genau abgezählt und zum anderen gibt es in der Prägemaschine
selbst ebenfalls eine Zählvorrichtung, die mitzählt – wenn da auch nur eine
Münze am Ende fehlt, fällt es auf.
Bei der Herstellung der 1EuroMünze muss die Prägemaschine dann noch
mehr können als nur prägen.
Und zwar werden die beiden Einzelteile, also
der goldene Kern und der silberne Außenring, miteinander verfügt. Es gibt kei
nen Klebstoff, der die Teile zusammenhält, auseinander bekommst du sie
trotzdem nicht, dafür sorgt der große Druck, der beim Fügen eingesetzt wird.
Während auch das alles in einer einzigen Maschine in einem Arbeitsgang statt
findet, wird es bei der 2EuroMünze noch etwas aufwändiger. Die hat nämlich
auch auf dem geriffelten Rand noch eine Prägung – in Deutschland zum
Beispiel „Einigkeit und Recht und Freiheit“ und einen kleinen Bundesadler.
Diese Randbeschriftung wird auf runde Rohplatinen geprägt, die im nächsten
Schritt gelocht werden. Gefügt und von oben und unten geprägt wird dann
wieder in einem Arbeitsgang.
Eine 1CentMünze kostet
in der Herstellung
1,65 Cent, eine 2CentMünze 1,94 Cent – falls du
dich mal wieder fragst, warum immer mal wieder die
Abschaffung des Kleingeldes im Gespräch ist.
Das kleine Geld, also die ganz kleinen Münzen, sind übrigens auch das
kleinste, was mit Schulerpressen hergestellt wird.
Diese Prägemaschinen
werden größtenteils im Werk in Göppingen gefertigt. Ähnlich wie in der
Automobilindustrie wird eine Art Fertigungsstrecke aufgebaut, bei der die ein
zelnen Gussteile erst zusammengesetzt und anschließend die Elektrik und
Hydraulik angebaut werden – von der Bestellung bis zur Auslieferung dauert
es rund ein halbes Jahr.
Du planst da jetzt auch mal einen Einkauf?
Nun ja, die Prägemaschine allein
bringt dir nichts, es fehlen noch die Prägewerkzeuge, also die Stempel. Und
die rücken die Münzwerkstätten, die diese selbst herstellen, nicht raus. Diese
Münzwerkstätten gibt es in Hamburg, München, Berlin und Stuttgart und
Karlsruhe – und sie haben alle ihr ganz eigenes Erkennungszeichen: einen klei
nen Buchstaben auf der Münzrückseite.
Münzwerkstätten
A steht für Berlin, D für München,
F für Stuttgart, G für Karlsruhe,
J für Hamburg
1EuroMünze
Der Ring besteht aus Messing, der
Kern ist aus Kupfernickel Nickel Kupfernickel geschichtet.