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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 22016

Foto: Dykerhoff

Maschinenbau

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Seit drei Jahren ist der 19jährige David nun schon im Zementwerk in der

Ausbildung.

„Das heißt nur noch sechs Monate bis zur Prüfung und dann bin

ich – wenn alles gut läuft – gelernter Elektroniker für Betriebstechnik.“ Auf

diesen Beruf gekommen ist David allerdings eher zufällig. „Ich hatte damals

keinen richtigen Traumberuf und hab mich über sehr viele verschiedene Aus­

bildungen informiert. Elektroniker klang sehr spannend und passte irgendwie

zu mir. Nach einem Schnuppertag hier im Werk war ich dann endgültig über­

zeugt und hatte auch keine Probleme, die Stelle zu bekommen.“ Kein Wunder,

Elektroniker sind gefragt. Sie haben ein sehr breites Arbeitsspektrum, nicht

nur in der Betriebstechnik, Stromwird schließlich fast überall gebraucht. David

wird während der Ausbildung hauptsächlich in der Instandhaltung und in der

Wartung eingesetzt. „Das beginnt im ganz Kleinen, etwa beim Auswechseln

einer Glühlampe, und geht bis zum Reparieren der großen Motoren in den

Zementmühlen.“ Was genau wann gemacht werden muss, bespricht David

morgens immer in der Zentralwerkstatt. „Als Azubi werde ich dann einem

Facharbeiter zugeteilt, mit dem ich zusammen losgehe, oder eher fahre. Das

Gelände hier ist nämlich etwa einhundert Hektar groß, da kommen schnell

ein paar Meter zusammen. Damit man dabei nicht zu viel Zeit verliert, gibt es

extra Fahrräder.“

Heute radelt David zu einer der Mühlen, die den Kalkstein mahlen.

Die wer­

den von riesigen Motoren angetrieben, die alle sechs Monate gewechselt und

gewartet werden müssen. „So ein Koloss wiegt 15 Tonnen. Klar, dass man den

nicht mit reiner Muskelkraft bewegen kann. Wir haben dafür spezielle Ma­

schinen – auch die müssen übrigens regelmäßig gewartet werden. Trotz dieser

Hilfen sollte man schon auch zupacken können und körperlich fit sein und darf

auch kein Problem damit haben, in eine schmutzige Ecke zu kriechen oder auf

eine Leiter zu steigen“, weiß David aus Erfahrung.

„Und auch mit einer Bohrmaschine und einer Flex muss ich umgehen kön­

nen, um beispielsweise Halterungen für Sicherungskästen zu bauen oder

Rohre für Kabel zu verlegen.

Es ist eben ein Beruf, für den man auch hand­

werkliches Geschick mitbringen muss.“ Wer Spaß dabei haben will, sollte auch

ein bisschen Interesse für Technik mitbringen, das hilft auch in der Berufs­

schule. Da kommt es vor allem auf Mathe und Physik an, aber auch Steue­

rungstechnik und Programmierung gehören dazu. „Davon braucht man im

Arbeitsalltag nicht immer alles, aber es ist gut, es mal gelernt zu haben. Vor

allem, weil man nicht weiß, wo genau man später mal landet.“ David würde

auch nach seiner Ausbildung gern in Deuna bleiben. „Ich habe Spaß bei der

Arbeit und möchte auf jeden Fall erstmal als Facharbeiter weitermachen, und

wenn sich später die Möglichkeit ergibt, auch gern noch eine Weiterbildung

zum Meister oder Techniker. Dieser Beruf bietet da spannende Sachen.“

Apropos spannend. Als Elektroniker für Betriebstechnik arbeitet man ja sprich­

wörtlich unter Hochspannung. Ist das nicht gefährlich? „Nicht, wenn man sich

an die Sicherheitsbestimmungen hält und umsichtig arbeitet. Das Wichtigste

ist, nicht hektisch zu werden, sondern sich immer die Zeit zu nehmen, lieber

noch einmal mehr nachzusehen, ob alles ausgeschaltet ist. Man sollte keine

Angst vor dem Strom haben, aber Respekt. Dann passiert nichts.“ (mü)

Bloß keine Hektik an der Elektrik

Aufgaben

Elektroniker für Betriebstechnik installieren, war­

ten und reparieren elektrische Betriebs, Pro­

duktionsund Verfahrensanlagen.

Dauer

3,5 Jahre

Voraussetzungen

handwerkliches Geschick, technisches Verständ­

nis, Verantwortungsbewusstsein, körperliche Fit­

ness, gute Noten in Mathe und Physik

Chancen

Strom gibt es überall, deshalb gibt es auch für

Elektroniker überall etwas zu tun – ob als Fachar­

beiter, Techniker oder Meister, in Dienstleistung

oder in der Produktion.

Elektroniker

für Betriebs-

technik

(m/w)

.

Wer im nordthüringischen Deuna an der zur DyckerhoffGruppe gehörenden Deuna Zement GmbH vorbeikommt, denkt beim Anblick der großen Silos

.

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und Schornsteine nicht unbedingt als Erstes an einen Arbeitsplatz für Elektroniker. Warum die aber trotzdem dort immer alle Hände voll zu tun haben,

.

.

zeigt ein Blick hinter das Werkstor und über die Schulter von Azubi David.

.

Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.